Christian Haller

<!-- wp:paragraph --> <p>(*1943 in Brugg) studierte Biologie und gehörte der Leitung des Gottlieb Duttweiler-Instituts an. Sein umfassendes Werk (Romane, Lyrik, Dramen und Essays) wurde vielfach ausgezeichnet. Zuletzt ist von ihm der letzte Teil seiner autobiografischen Trilogie erschienen: »Flussabwärts gegen den Strom«. Er lebt in Laufenburg.</p> <!-- /wp:paragraph -->

Bild © Marita Höckendorff
Preisträger 2023

«SICH LICHTENDE NEBEL»

Ein Mann taucht im Lichtkegel einer Laterne auf, verschwindet wieder im Dunkel und erscheint erneut im Licht der nächsten Laterne. Diese Beobachtung und die Frage, wo er in der Zwischenzeit gewesen ist, regte Werner Heisenberg zur Entwicklung seiner revolutionären Quantenmechanik an, die unser Weltbild veränderte. Der Mann unter der Laterne, der gerade den Verlust seiner Frau verarbeiten muss, weiss nichts davon. Christian Haller erzählt die eigentlich unverbundenen Leben der beiden Männer weiter und öffnet damit einen Raum für grosse Fragen: Wie verlässlich ist unsere Wahrnehmung? Was können wir erkennen? Und wie beschreibt man Unbeschreibliches?

Kim de l'Horizon

Kim de l'Horizon

KIM DE L’HORIZON, hat Germanistik und am Literaturinstitut Biel studiert. In der Spielzeit 2021/22 war Kim de l’Horizon Hausautor:in an den Bühnen Bern. Das Debüt «Blutbuch» wurde mit dem Literaturpreis der Jürgen Ponto-Stiftung ausgezeichnet und für den Deutschen Buchpreis 2022 nominiert.

Bild © Anne Morgenstern
Preisträger 2022

«BLUTBUCH»

Aufgewachsen in einem schäbigen Schweizer Vorort, ist die Erzählfigur von «Blutbuch» den engen Strukturen der Herkunft entkommen, lebt in Zürich und fühlt sich im nonbinären Körper wohl. Doch dann erkrankt die Grossmutter an Demenz, und das Ich beginnt, sich mit der Vergangenheit und den bruchstückhaften Erinnerungen an die eigene Kindheit auseinanderzusetzen. Der Text lässt Erzählkonventionen hinter sich und erzählt auf verblüffend eigenwillige Art eine Familiengeschichte vor dem Hintergrund der aktuellen Gender- und Klassendebatten.
Laudatio von Sieglinde Geisel

Martina Clavadetscher

MARTINA CLAVADETSCHER, geboren 1979, ist Autorin und Dramatikerin. Nach ihrem Studium der Deutschen Literatur, Linguistik und Philosophie war sie Hausautorin am Luzerner Theater, gewann den Essener Autorenpreis und war für den Heidelberger Stückemarkt nominiert. Ihr Debütroman «Knochenlieder» stand 2017 auf der Shortlist des Schweizer Buchpreises. Sie lebt in der Schweiz.

Bild © Janine Schranz
Preisträgerin 2021

«DIE ERFINDUNG DES UNGEHORSAM»

Drei Frauen und die Frage nach künstlicher Intelligenz stehen im Zentrum des zweiten Romans von Martina Clavadetscher. Iris, die in Manhattan durch ihr Penthouse tigert und voller Ungeduld auf die nächste Dinnerparty wartet. Ling, angestellt in einer Sexpuppenfabrik im Südosten Chinas, die künstliche Frauenkörper auf Herstellungsfehler kontrolliert. Und Ada Lovelace im alten Europa, Pionierin der Programmiersprache, die von neuartigen Maschinen träumt. Sie alle sind auf der Suche nach dem Kern der Dinge. Ein Roman, der durch seine thematische Aktualität und sprachliche Kraft besticht.

Laudatio von Daniel Graf

Anna Stern

Anna Stern, geboren 1990 in Rorschach, doktoriert und schreibt in Zürich. Ein Ausschnitt aus «Wild wie die Wellen des Meeres» (2019) gewann beim Bachmann-Wettbewerb in Klagenfurt 2018 den 3sat-Preis. «das alles hier, jetzt.» ist Sterns vierter Roman. Sie wurde u.a. von der Stadt Zürich für ihr literarisches Werk ausgezeichnet.

Bild © Florian Bachmann
Preisträgerin 2020

«das alles hier, jetzt.»

Was macht Verbundenheit aus? Wie funktioniert Erinnerung? Anna Stern erzählt von Familie und Wahlverwandtschaften, einer Gruppe von Freund*innen und dem Verlust einer geliebten Person. Um die drängende Erinnerung der Ich-Erzählerin an die tote Freundin in Sprache zu fassen, geht die Autorin formal ganz eigene Wege.

Sibylle Berg

Sibylle Berg, geboren 1962, lebt in Zürich. Ihr Werk umfasst 25 Theaterstücke und 14 Romane, übersetzt in über 30 Sprachen. Sibylle Berg erhielt diverse Preise und Auszeichnungen, zuletzt den Kasseler Literaturpreis für grotesken Humor (2019) sowie den Thüringer Literaturpreis (2019).

Preisträgerin 2019

«GRM. BRAINFUCK»

Vier Kinder in einer heruntergekommenen Stadt in Grossbritannien. Der Brexit ist vollzogen, die Monarchie abgeschafft. Der Staat setzt auf die totale Überwachung. In Beziehungen dominieren Gewalt und Sex. Die vier flüchten sich in Grime, eine Form von Rap, und starten ihre eigene Revolution. Ein gnadenloser Blick auf eine Welt, die vielleicht schon bald die unsere sein könnte.

Laudatio für Sibylle Berg

Peter Stamm

Peter Stamm, geboren 1963, studierte einige Semester Anglistik und Psychologie und übte verschiedene Berufe aus, u.a. in Paris und New York. Er lebt in Winterthur. Sein Werk umfasst Romane (zuletzt «Weit über das Land»), Erzählungen, Hörspiele und Theaterstücke. Es wurde in zahlreiche Sprachen übersetzt.

Bild © Anita Affentranger
Preisträger 2018

«Die sanfte Gleichgültigkeit der Welt»

Wie wäre es, das eigene Leben nochmals leben zu können? Wie viel Freiheit haben wir, das eigene Leben zu gestalten? Peter Stamm erzählt in seinem neuen Roman von Christoph, der in Stockholm auf die viel jüngere Lena trifft. Sie sieht der Frau gespenstisch ähnlich, die er vor zwanzig Jahren geliebt hat. Er kennt das Leben, das Lena führt, und weiss, was ihr bevorsteht. So beginnt ein Spiel der Vergangenheit mit der Gegenwart, aus dem keiner unbeschadet herausgehen wird.

Jonas Lüscher

Geboren 1976, wuchs in Bern auf. Er war einige Jahre als Lektor sowie Stoffentwickler in der Münchner Filmwirtschaft tätig, bevor er Philosophie studierte. Zur Zeit arbeitet Lüscher an der ETH Zürich. Nominiert 2013.

Bild © Lukas Maeder
Preisträger 2017

«Kraft»

Richard Kraft, ein neoliberaler Rhetorikprofessor in Tübingen, ist unglücklich verheiratet und finanziell gebeutelt. Die wissenschaftliche Preisfrage eines Silicon Valley-Milliardärs, weshalb alles, was ist, gut ist und wir es dennoch verbessern können, scheint der Ausweg aus seiner Misere zu sein. Jonas Lüscher erzählt klug, komisch und mit einer erfrischenden Bösartigkeit nicht nur von einem Mann, der vor den Trümmern seines Lebens steht und versucht, sich mit dem Preisgeld von einer Million Dollar freizukaufen, sondern auch von den grossen ideologischen Auseinandersetzungen unserer Zeit.

Christian Kracht

Geboren 1966, studierte in den USA und war als Journalist für deutsche Medien tätig, u. a. Als «Spiegel»-Korrespondent in Delhi. Seine Romane «Faserland», «1979», «Ich werde hier sein im Sonnenschein und im Schatten» und «Imperium» sind in 30 Sprachen übersetzt. Preisträger 2016. Christian Kracht wurde am 15. September 2021 mit dem Titel «Eurotrash» für die Shortlist des Schweizer Buchpreises nominiert. Am 20. September hat der Autor die Nomination zurück gezogen.

Bild © Frauke Finsterwalder
Preisträger 2016

«Die Toten»

Christian Kracht führt in «Die Toten» mitten hinein in die frühe Blüte der Filmkultur. Ein Schweizer Regisseur will im Berlin der Weimarer Republik den UFA-Tycoon Hugenberg zur Finanzierung eines Films überreden. Sein Anliegen ist eher ungewöhnlich, handelt es sich doch um einen Gruselfilm in Japan. Das käme wiederum den dortigen Machthabern zupass, die sich gegen Hollywood in Position bringen möchten. Ein virtuoses Spiel mit fiktiven und realen Figuren um die Frage, wie das Neue in die Welt kommt.

Laudatio von Urs Bugmann

Monique Schwitter

Geboren 1972, hat Schauspiel und Regie studiert und war unter anderem an den Schauspielhäusern Zürich und Hamburg engagiert. Die Autorin hat neben Erzählungen und Theaterstücken bisher einen Roman veröffentlicht: «Ohren haben keine Lider» (2008). Preisträgerin 2015.

Bild © Ute Schendel
Preisträgerin 2015

«Eins im Andern»

Eines Abends erfährt die namenlose Ich-Erzählerin beim Surfen im Internet, dass ihre erste Liebe sich vor fast fünf Jahren in den Tod gestürzt hat. Schreibend beginnt sie, ihre Beziehungsbiographie aufzurollen. Dabei entsteht ein Reigen aus 12 Männern, die mit den 12 Aposteln weit mehr gemeinsam haben als nur ihre Namen. Und je länger sie schreibt, desto stärker schiebt sich ihre aktuelle Liebessituation ins Zentrum, bis diese die Handlung ganz übernimmt.

Laudatio von Susanna Petrin

Lukas Bärfuss

Lukas Bärfuss, geboren 1971, ist einer der erfolgreichsten deutschsprachigen Dramatiker, dessen Stücke weltweit gespielt werden. Nach «Hundert Tage» (Wallstein Verlag, 2008) ist «Koala» sein zweiter Roman. Nominiert 2008 und Preisträger 2014.

Bild © Frederic Meyer
Preisträger 2014
Bärfuss_Koala

«Koala»

Sie kannten sich nicht gut und wussten wenig voneinander. Als der eine Bruder Suizid begeht, versucht der andere, mehr über dessen Leben zu erfahren. Seine Suche führt ihn bis in die Kolonialgeschichte Australiens und zur Ausrottung der Tierart, deren Pfadfinder-Name der Bruder trug: Koala. Über die Frage, warum jemand willentlich den Tod gesucht hat, dringt Lukas Bärfuss zu einer anderen vor: Welche Gründe gibt es, sich für das Leben zu entscheiden?

Laudatio von Corina Caduff

Jens Steiner

Jens Steiner

Geboren 1975 in Zürich, studierte Germanistik und Philosophie in Zürich und Genf. 2011 ist sein Debütroman «Hasenleben» erschienen. Preisträger 2013.

Bild © Marc Wetli
Preisträger 2013
Carambole

«Carambole»

Jugendliche, die zu Beginn der Sommerferien Pläne schmieden und eigentlich schon wissen, dass nichts passieren wird. Zwei Brüder, die wegen eines Erbschaftsstreits seit Jahren nicht mehr miteinander sprechen. Eine Troika, die sich regelmässig zum Carambole-Spiel trifft. In zwölf Runden, in immer neuen Tonlagen entwirft Jens Steiner einen dörflichen Kosmos zwischen Erstarrung und Aufbruch.

Laudatio von Alexandra Kedves

Peter von Matt

Der Schriftsteller und Literaturwissenschaftler Peter von Matt, geboren 1937, ist einer der prägendsten Intellektuellen der Schweiz. Er lebt in Dübendorf. Preisträger 2012.

Bild © NDR
Preisträger 2012
Von Matt, Kalb vor der Gotthardpost

«Das Kalb vor der Gotthardpost»

Peter von Matt liebt die Schweiz, ein Land zwischen Idylle und Globalisierung, zwischen alpiner Tradition und Hightech-Tunnel. Reich an Bildern und Weisheit, mit Witz und kämpferischer Vehemenz erhellt er die Seelenlage der Nation, wirft er aber auch einen kritischen Blick auf die Gesellschaft. Dieses Buch führt uns vor Augen, dass und warum die Beschäftigung mit Literatur mitten ins Herz des Bewusstseins eines jeden Staatsbürgers trifft.

Laudatio von Andreas Isenschmid

Catalin Dorian Florescu

geboren 1967 in Rumänien, studierte Psychologie und Psychopathologie an der Universität Zürich. Danach arbeitete er als psychotherapeutischer Begleiter in einem Rehabilitationszentrum für Drogenabhängige. Seit 2001 ist er als freier Schriftsteller tätig. Er lebt in Zürich. Preisträger 2011.

Bild © Ayse Yavas
Preisträger 2011

«Jacob beschliesst zu lieben»

Die abenteuerliche Lebensgeschichte des Jacob Obertin weitet sich zu einem Familienepos, in dem temporeich und in dichten, fantastischen Bildern das Schicksal seiner Familie über 300 Jahre hinweg – beginnend mit dem 30jährigen Krieg in Lothringen – erzählt wird. Die Geschichte der Familie ist mit der wechselhaften Geschichte Europas eng verwoben und beschreibt eine Welt, die in dieser ganzen Zeit nicht zur Ruhe gekommen ist.

Laudatio von Thomas Strässle

Melinda Nadj Abonji

Geboren 1968 in Becsej/Vojvodina, studierte an der Universität Zürich Deutsche Literatur und Geschichte. Sie ist Verfasserin literarischer Texte, Solo-Performerin, Musikerin und Leiterin einer freien Schreibwerkstatt. 2004 erschien ihr erster Roman «Im Schaufenster Im Frühling». Sie lebt in Zürich. Preisträgerin 2010.

Bild © Gaetan Bally
Preisträgerin 2010
Tauben fliegen auf

«Tauben fliegen auf»

Es ist ein schokoladenbrauner Chevrolet mit Schweizer Kennzeichen, mit dem sie zur allgemeinen Überraschung ins Dorf einfahren und die Dorfstrasse ist wirklich nicht gemacht für einen solchen Wagen. Sie, das ist die Familie Kocsis, und das Dorf liegt in der Vojvodina im Norden Serbiens. Die Familie lebt zwar in der Schweiz, aber zu ihrer Heimat ist sie nicht geworden. Ein Roman über ein seltsames Europa, das einander nicht wahrnehmen will.

Laudatio von Martin Ebel

Ilma Rakusa

Geboren 1946 in der Slowakei. Volksschule und das Gymnasium in Zürich, danach Studium der Slawistik und Romanistik in Zürich, Paris und St. Petersburg. Seit 1977 hat die Autorin einen Lehrauftrag an der Universität Zürich. Daneben ist sie freiberuflich als Schriftstellerin, Übersetzerin und Publizistin tätig. Sie lebt in Zürich. Preisträgerin 2009.

Bild © Giorgio von Arb
Preisträgerin 2009

«Mehr Meer»

«Erinnerungspassagen» ist der Untertitel des Buches, das in vielen kurzen Kapiteln vom Werdegang des kleinen, auf die Welt neugierigen Mädchens zur europäischen Intellektuellen erzählt. Als Tochter eines slowenischen Vaters und einer ungarischen Mutter verbringt sie ihre Kindheit in einem Mitteleuropa, das nach dem Zweiten Weltkrieg gerade seine politischen und kulturellen Konturen neu eingeschrieben bekommt.

Laudatio von Martin Ebel

Rolf Lappert

Geboren 1958 in Zürich. Er machte eine Ausbildung zum Grafiker und gründete mit einem Freund einen Jazz-Club. Zwischen 1996 und 2004 arbei­tete er als Drehbuchautor, unter anderem für eine Serie des Schweizer Fernsehens. Heute lebt Rolf Lappert als Autor in Listowel, County Kerry, Irland. Preisträger 2008.

Bild ©Sonja Maria Schobinger
Preisträger 2008
Lappert, Nach Hause schwimmen

«Nach Hause schwimmen»

Wilbur ist kein Glückskind. Ohne Eltern bei der Grossmutter aufgewachsen, die verstirbt und mit einem besten Freund, der in einer Erziehungsanstalt lebt, bleibt Wilbur ein Verlierer. Erst die charmante Aimee bringt ihm etwas anderes bei. Wilbur muss endlich lernen zu leben – ob er will oder nicht.

Laudatio von Hans Ulrich Probst