Gewinnerin Schweizer Buchpreis 2021
«DIE ERFINDUNG DES UNGEHORSAM»
Drei Frauen und die Frage nach künstlicher Intelligenz stehen im Zentrum des zweiten Romans von Martina Clavadetscher. Iris, die in Manhattan durch ihr Penthouse tigert und voller Ungeduld auf die nächste Dinnerparty wartet. Ling, angestellt in einer Sexpuppenfabrik im Südosten Chinas, die künstliche Frauenkörper auf Herstellungsfehler kontrolliert. Und Ada Lovelace im alten Europa, Pionierin der Programmiersprache, die von neuartigen Maschinen träumt. Sie alle sind auf der Suche nach dem Kern der Dinge. Ein Roman, der durch seine thematische Aktualität und sprachliche Kraft besticht.
Nominiert 2021
«WAS DER FALL IST»
Ein Sachbearbeiter einer Stiftung erscheint nach Mitternacht auf einem Polizeiposten und erzählt, wie sein Leben aus den Fugen geraten ist. Nicht nur wird er finanzieller Unregelmässigkeiten verdächtigt, er lässt auch eine illegal arbeitende Frau im Büro wohnen, die ihrerseits zu erzählen beginnt. In seinem Debütroman «Was der Fall ist» entfacht Thomas Duarte ein funkelndes Erzählfeuerwerk und entlarvt dabei mit Ironie und Witz die Absurdität der Lebens- und Arbeitsbedingungen in unserer kapitalistischen Konsumgesellschaft.
«FEUERLAND»
Zwei historische Figuren und ein einzigartiges Buch bilden den Ausgangspunkt für den Roman. Thomas Bridges, der Ziehsohn eines englischen Missionars, wächst Mitte des 19. Jahrhunderts in Südamerika unter den Kindern der Yamana auf. Fasziniert von der reichen Sprache, beginnt er obsessiv, ein Wörterbuch anzulegen, das später in die Hände des deutschen Völkerkundlers Ferdinand Hestermann gerät. Als die Nationalsozialisten in den 1930er Jahren beginnen, Bibliotheken zu plündern, versucht er unter allen Umständen, das Buch in Sicherheit zu bringen. Eine subtil erzählte Geschichte, die ohne Helden auskommt und den Bogen von den kolonialen zu den nazistischen Verheerungen schlägt.
«GRÖSSER ALS DU»
Sie heissen Gloria, Helen oder Gino. Sie leben mit einem Geheimnis, weil Scham oder Verleugnung sie daran hindern, über das zu sprechen, was hinter ihren Wohnungstüren passiert. Zeitlich aufgespannt zwischen den grossen Schweizer Frauenstreiks 1991 und 2019 versammelt «Grösser als du» 15 lose verbundene Erzählungen über Beziehungen und über den Moment, wenn Liebe in Gewalt kippt. Durch dichte Sprache, präzise Schnitte und überraschende Wendungen gelingt es der Autorin, die Geschichten der Frauen zum Leuchten zu bringen.