Faes, Urs

Urs Faes

Geboren 1947 in Aarau, wuchs in einem rigoros calvinistisch geprägten Umfeld auf. Nach einer Ausbildung zum Primarlehrer studierte er Geschichte, Germanistik, Philosophie und Ethnologie. Neben seinem Studium arbeitete er an einem Zürcher Gymnasium. Neben Romanen hat er auch Gedichte, Erzählunge, Theaterstücke und Hörspiele verfasst. Nominiert 2010.

Bild © Juergen Bauer
Nominiert 2010
Paarbildung

«Paarbildung»

Eigentlich ist Andreas Lüscher Unfallpsychologe. Seit er jedoch eine Stelle als Gesprächstherapeut in der onkologischen Abteilung eines Krankenhauses angetreten hat, bestimmen Vokabeln aus der Krebstherapie seinen Arbeitsalltag: Dosisfraktion, Rezidivrisiko, Paarbildung. Ihn, der lieber beobachtet als mittendrin steht, der lieber Distanz wahrt, als
zu nahe zu kommen, fasziniert das Verhältnis zwischen Patient und Arzt, die Bedeutung von Kommunikation, von Worten.

Laudatio von Sandra Leis

Nominiert 2017

«Halt auf Verlangen. Ein Fahrtenbuch.»

«Siebzehn Stationen von Kronenstrasse bis Balgrist, laut Fahrplan siebenundzwanzig Minuten Fahrt» – auf dem täglichen Weg in die Klinik versucht Urs Faes aufzuschreiben, was ihm geschieht: die Müdigkeit nach der Bestrahlung, die Erinnerung an seine Kindheit, die Angst. «Halt auf Verlangen» ist das bisher wohl intimste Buch von Urs Faes, eine fragmentarische Autobiografie in der gewohnt dichten, poetischen Sprache, ein eindringlicher Krankheitsbericht und eine Hommage an das Schreiben.